Fallanalyse: Aufbau einer Lieferkette auch in schwierigen Zeiten

Neues Produkt, neue Herausforderungen – moderne Unternehmen greifen für die Umsetzung ihrer Projekte in heutigen Zeiten immer häufiger auf externe Berater zurück. Und das meist mit großem Erfolg. Das kann verschiedenste Gründe haben und ist aus unserer Sicht ein Weg, den es sich in jedem Fall zu gehen lohnt. Wie erfolgreich die Zusammenarbeit aus Firma und Interimsmanager sein kann, veranschaulicht diese kleine Fallstudie mit einem Kunden aus Südwestfalen. Hier war Daniel Sorgler, Experte im Einkauf und Geschäftsführer von mb consulting partners, um für ein neues Produkt den Aufbau einer Lieferkette voranzutreiben. In diesem Interview schildert er sein Vorgehen, Herausforderungen und Ergebnisse dieser Zusammenarbeit.

 

Um was für ein Unternehmen handelt es sich in dieser Fallstudie?

 

 

Ich war projektbezogen als externer Einkäufer bei einem global agierenden Mittelständler aus Südwestfalen tätig. Dieser ist unter anderem in der Automobilindustrie, aber auch in verschiedenen anderen Branchen tätig. Wie viele andere Unternehmen, hat auch dieser Kunde mit zahlreichen externen Einflussfaktoren zu tun. Eine Antwort ist die Industrialisierung einer Produktreihe, das zukunftsweisend ist und eben diese für das Unternehmen sichern soll.

 

Welche Gründe können Unternehmen dafür haben, einen externen Berater ins Boot zu holen?

Eine Firma muss nicht notgedrungen in eine Krisensituation geraten sein, um sich von einem Experten außerhalb ihrer Organisation unterstützen zu lassen. Oftmals sprechen Gründe wie ein temporär erhöhter Ressourcenbedarf, die möglichst schnelle Umsetzung oder die (noch) nicht vorhandene Expertise in der Organisation für ein Projekts dafür. Darüber hinaus sorgt die Objektivität von Externen in viele Fällen dafür, dass ein Plan von Grund auf direkt richtig, nachhaltig und langfristig auf den Weg gebracht werden kann. In diesem konkreten Fall sollte ich den Aufbau einer Lieferkette vorantreiben und begleiten.

 

Ging es bei dem Aufbau der Lieferkette um bereits bestehende Prozesse?

Ja und Nein. Die Prozesse für die Fertigung von Kleinstmengen standen bereits. Mein Kunde wollte ein neues Produktportfolio auf dem Markt etablieren, Wachstum generieren und in das Zukunftsprodukt Wasserstoff investieren. Meine Aufgabe war es, eine Supply-Chain vom Material, über die Fertigung bis hin zur Montage aufzubauen und resilent zu gestalten. Dafür habe ich für den Kunden geeignete Partner zur Industrialisierung der Komponenten gesucht, gefunden und Beziehungen aufgebaut.

 

Gab es dabei besondere Voraussetzungen oder Schwierigkeiten?

Durchaus. Ganz unabhängig von der Aufgabenstellung, also dem Aufbau einer Lieferkette, spielen gerade in heutigen Zeiten Faktoren wie Preissteigerungen, Inflation sowie interne und externe Kapazitätsengpässe eine besondere Rolle. Mit diesen erschwerten Voraussetzungen sieht sich nahezu jeder verantwortliche Einkäufer in irgendeiner Form konfrontiert. Wer damit nicht gekonnt jonglieren kann und die richtigen Prioritäten setzt, hat es schwer.

In diesem Beispiel kamen jedoch noch wechselnde politische Rahmenbedingungen in Bezug auf Energie hinzu. Das heißt, kurzfristiges Umdenken und ein flexibles Herangehen ist von Vorteil. Und dann gab es noch interne Problematiken, die es zu bewältigen galt. Das neue Projekt lief neben dem eigentlichen Tagesgeschäft. Zudem waren die Ressourcen in Form von Personal knapp.


Ein expliziter Vorteil für das Hinzuziehen einer Unternehmensberatung ist, dass wir in keiner Organisation gefangen sind und so ergebnisorientiert arbeiten können. Salopp gesagt: wir sind nicht nur schneller, sondern besser.

Daniel Sorgler, Geschäftsführer mb consulting partners


 

Ist die Komplexität im Hinblick auf den Aufbau einer Lieferkette besonders hoch?

Wie für jedes Projekt, gibt es auch immer eigene Fallstricke. Eine besondere Herausforderung im Bezug auf den Aufbau einer Lieferkette ist in meinem Job immer, neue Lieferanten für sich und das Projekt zu begeistern. Bei diesem Kunden ging es ja konkret darum, verlässliche und langfristige Partner für sich zu gewinnen, obwohl das Produkt teilweise noch entwicklungsbedürftig und die prognostizierten Mengen nicht immer hoch attraktiv waren war. Also ist es von Vorteil, wenn man in der Lage ist, begeisterungsfähig zu sein, sodass er ganz gezielt einen Blick in die Zukunft werfen kann und sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann.

 

Worauf lag der Schwerpunkt bei der Umsetzung des Projekts?

Der Fokus lag für mich im Wesentlichen auf zwei Dingen: ich wollte Transparenz schaffen und den Blick auf die wesentlichen Faktoren lenken. Das ist sehr entscheidend, wenn man als Interimsmanager in bereits bestehende Arbeitsprozesse eintaucht und dabei akzeptiert und wertgeschätzt werden möchte, aber gleichzeitig in kurzer Zeit wertsteigernde Ergebnisse liefern will.

 

Warum fiel die Wahl als externe Beratung auf mb consulting partners?

Das kann eigentlich nur der Kunde beantworten. Fakt ist jedoch, dass wir die Marktkenntnis besitzen, ein weitläufiges Netzwerk haben und bei Projekten dieser Art über eine analytische sowie strukturierte Herangehensweise verfügen. Ein expliziter Vorteil für das Hinzuziehen einer Unternehmensberatung ist, dass wir in keiner Organisation gefangen sind und so ergebnisorientiert arbeiten können. Salopp gesagt: wir sind nicht nur schneller, sondern besser. Betrachten wir die Aufgabenstellung “Aufbau einer Lieferkette”, gehen wir völlig objektiv an die Auswahl der möglichen Lieferanten heran. So verlieren wir den Fokus aus Qualität, Lieferzeit und Preis niemals aus den Augen. Trotz der Umstände, die den Markt aktuell beherrschen, gelingt es uns, Chancen und Möglichkeiten zur Umsetzung zu schaffen. Und das, auch wenn wir uns in komplexen, technologisch anspruchsvollen Projekten wiederfinden.

 

Ist die Umsetzung bei dem Kunden so gelungen wie geplant?

Wie in nahezu jedem komplexen Projekt, kam es auch hier zu Abweichungen des Plans. Das lag, wie oben beschrieben, unter anderem an den vorherrschenden exogenen Faktoren. Aber auch endogene Faktoren haben die Umsetzung mehrfach in seiner Ausrichtung beeinflusst. Da war es enorm hilfreich, dass ich den Fokus auf der Basis der Unternehmensstrategie ausgerichtet habe. Das hat es mir ermöglicht, zielgerichtet die wesentlichen Aufgabenpakete weiter voranzutreiben. Schließlich steht die Supply Chain mit einem ausgewogenen Portfolio von Risiken und Chancen, anpassungsfähigen Kapazitäten mit Luft für reichlich Wachstum. Und dieses wünsche ich dem Kunden wirklich sehr. Wasserstoff ist eine Technologie der Zukunft und ich bin stolz, mit diesem Projekt einen Teil dazu beigetragen zu haben, dass wir in Deutschland Vorreiter sind.

Möchten auch Sie auf die Unterstützung eines externen Beraters zurückgreifen?